„Abenteuer Heimat“ zu Gast im Hüttenhaus

Kreis Altenkirchen/Herdorf. Es ist Anfang der 1950er Jahre: Die Menschen in Herdorf blicken nach den Schrecken des Krieges wieder zuversichtlich nach vorn. Die Seilscheiben der Fördertürme drehen sich, die Friedrichshütte brummt, es gibt überall Arbeit. Symbol des beginnenden Aufschwungs sind auch die Sportfreunde Herdorf, damals fußballerisches Aushängeschild einer ganzen Region, die nur knapp den Aufstieg in die damals höchste deutsche Spielklasse (Oberliga Südwest) verpassen.

Möglich werden die Erfolge durch die großzügige Förderung der Hütte in Person von Direktor Heinz Berndt. Der ist aber nicht nur am Fußball interessiert, sondern auch an Kunst und Kultur. Und so trifft er die Entscheidung zum Bau eines Belegschaftshauses, das später alle nur als „Hüttenhaus“ kennen. Dieses 1954 eingeweihte Kleinod, letztes bauliche Relikt der mächtigen Friedrichshütte und völlig zu Recht mit dem Titel „Kulturtempel“ versehen, ist nächster Schauplatz von „

Das Hüttenhaus ist längst ein unverzichtbares Domizil für die vielfältigen kulturellen Aktivitäten der Herdorfer Vereine geworden. Ob nun Besucher oder Akteur auf der Bühne: Alle geraten nach wie vor angesichts des besonderen Ambientes ins Schwärmen. Dabei wirkt das Gebäude von außen eher unspektakulär. So soll in den 50er Jahren – noch im Anblick der Industriekulisse – ein berühmter Tenor ausgerufen haben: „Hier muss ich auftreten?“. Noch am gleichen Abend hießt es dann: „Hier durfte ich auftreten!“Fest steht: Über das Hüttenhaus gibt es unzählige Geschichten und Anekdoten zu erzählen.

BZ: Das Hüttenhaus in Herdorf hat sich bis heute den besonderen Charme der 1950er Jahre bewahrt.

Foto: Westerwald-Sieg-Tourismus/Andreas Pacek