Der Ortsteil Sassenroth
Frühgeschichtliche Funde belegen, dass der Ortsteil Sassenroth ebenso wie Herdorf schon in der La-Tène-Zeit besiedelt war. So war im Bereich der „Hohlbach“ eine umfangreiche Verhüttungsanlage festgestellt worden, wo vorgeschichtliche Schmelzöfen und auch mittelalterliche Rennofen vorgefunden wurden.
Eine urkundliche Erwähnung von Sassenroth erscheint erstmals 1261, als in einer Vereinbarung mit dem Kloster Marienstatt der Ritter Gerhard von Sassenroth zusammen mit Hyllo von Langenbach und Anselm von Mauden mit der Hohen Gerichtsbarkeit für die Pfarrei Kirburg belehnt wird. Ob sich diese Erwähnung aber auf den Ort Sassenroth bezieht, bleibt ungewiss, da Sitz des verzweigten Geschlechts der Langenbacher ein Hof Sassenroth bei Langenbach war. Nachgewiesen ist aber, dass sich in Sassenroth ein herrschaftlicher Hof südlich der Heller befand, der über einen umfangreichen Besitz verfügte. Dessen wechselnde Besitzverhältnisse können bis ins ausgehende Mittelalter zurückverfolgt werden. Um 1600 soll es in Sassenroth 3 Häuser gegeben haben, 1741 befinden sich nach einem Bericht des Amtsschreibers von Friedewald 9 Wohnhäuser dort. 1815 war die Einwohnerzahl auf 88 angewachsen. 25 Jahre später befanden sich nach einer amtlichen Statistik 17 Wohnhäuser und 29 landwirtschaftliche Gebäude dort und die Einwohnerzahl war auf 124 angewachsen.
Erst 1856 wurde die verkehrsmäßige Anbindung Sassenroths entscheidend verbessert, als die Provinzialstraße von Betzdorf nach Herdorf gebaut wurde und fünf Jahre später noch die Eisenbahnlinie hinzukam. 1886 wurde Sassenroth der neugebildeten Bürgermeisterei Betzdorf zugeteilt, die bis dahin noch der Bürgermeisterei Kirchen angehört hatte. Am 1. April 1955 wurde die amtsfreie Gemeinde Herdorf gebildet, der dann die Orte Sassenroth und Dermbach angegliedert wurden.
Heute zählt Sassenroth rd. 500 Einwohner. An die bergbauliche Tradition erinnert hier das Bergbaumuseum des Kreises Altenkirchen, das auf dem Gelände der ehemaligen Schule angelegt wurde.