Das Hüttenhaustheater
Das Hüttenhaustheater wurde 1953/54 von der damaligen Friedrichshütte AG errichtet.
Auf Betreiben des kulturell interessierten Hüttendirektors Dipl.-Ing. Heinz Berndt baute das Unternehmen ein Belegschaftshaus, das unterschiedlichsten Belangen der Mitarbeiter dienen sollte. In unmittelbarer Umgebung von Hochöfen entstand so das „Hüttenhaus“.
Mit der großzügigen Ausstattung des im Haus enthaltenen Veranstaltungssaales wollte man der Belegschaft die Möglichkeit geben, Theatervorstellungen und Musikdarbietungen zu besuchen.
Am 1. Mai 1954 wurde das Haus mit dem Schauspiel „Nathan der Weise“ von Lessing in einer Inszenierung der Ruhrfestspiele Bochum eröffnet. Angeregt durch diese Aufführung, schlug der damalige Justiziar der Friedrichshütte, Landrat a. D. Werner Zimmermann vor, das Haus nicht nur für die Belegschaft, sondern auch für die gesamte Bevölkerung zu öffnen. Zu diesem Zweck wurde dann noch im Jahre 1954 der Kulturring Herdorf e.V. gegründet. Mit einem anspruchsvollen Programm bot der Verein Schauspiele, Konzerte, Opern, Operetten und setzte Maßstäbe auf dem kulturellen Sektor in der Region. Theater großstädtischer Prägung wurde hier geboten; bekannte Schauspielhäuser und viele berühmte deutschsprachige Darstellerinnen und Darsteller agierten auf der Bühne des Hüttenhauses und machten es weit über die Grenzen der Stadt Herdorf bekannt.
Nach der Schließung der Friedrichshütte im Jahre 1968 erwarb die Stadt das Hüttenhaus, um es als kulturellen Mittelpunkt für die Region zu erhalten.
Nachdem der Kulturring Herdorf den musikalischen Programmteil aufgab, gründete sich 1983 der Kreis der Kulturfreunde Herdorf, der seinen Besuchern ein erlesenes Kammermusik- und Konzertprogramm bietet.
Mit den sich ergänzenden Programmen setzen beide Vereine den Schwerpunkt im kulturellen Leben der Stadt.
Zur Unterstützung und Förderung des kulturellen Engagements der beiden Vereine stellt die Stadt ihnen das 430 Plätze fassende Hüttenhaus kostenlos zur Verfügung und unterstützt sie im Rahmen der Möglichkeiten auch finanziell. Darüber hinaus steht das Haus für herausragende gesellschaftliche Veranstaltungen und für Konzerte der örtlichen Musik- und Gesangvereine offen.