Der Europäische Fernwanderweg (EFW)
Der EFW durchquert die Bundesrepublik von Nord nach Süd und wird ab Kirchen-Freusburg vom Westerwald-Verein betreut und markiert.
Der Wanderer kommt von Siegen über den Giebelwald auf der Hauptwanderstrecke 11 des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV) nach Freusburg. Wer den „Einstieg“ in den Westerwald auf dem EFW
plant, sollte die Freusburg zum Ausgangspunkt seiner Wanderung wählen.
Der Ort Freusburg gehört zur Verbandsgemeinde Kirchen und erstreckt sich
von der Höhe der gleichnamigen Burg bis ins Tal der Sieg. Der Ort ist
Haltepunkt für Nahverkehrszüge an der Siegtalstrecke 420 Siegen – Köln
und außerdem von Betzdorf aus mit dem Bus gut zu erreichen.
Empfehlenswert ist ebenfalls eine Übernachtung in der Jugendherberge Freusburg.
Bereits seit 1922 dient die Freusburg als Jugendherberge und ist eine
der ältesten Burgen des Siegtales, wie im Rheinland und Westfalen
überhaupt. Von der Freusburg (310 m) hat man einen herrlichen Blick auf
das 100 m tiefer gelegene Siegtal. Im Südosten sieht man die bewaldeten
Bergketten, die am nächsten Tag erwandert werden.
Der Wanderweg beginnt in Freusburg Ortsmitte an der Schule. Als Markierung dient ein weißes „X“ auf schwarzem Grund. Der Weg führt über die Sieg an der Freusburger Mühle über einen Feldweg leicht bergan. Nach etwa 5 km erreicht man den nördlichen Ortsrand von Kirchen, weiter durch ruhige Straßen, ein Waldstück und schließlich zur Landstraße nach Kirchen-Offhausen auf der Anhöhe. Hier befinden sich 2 Gaststätten, in denen der Wanderer willkommen ist. In Richtung Herkersdorf schaut linkerhand die Aussichtsplattform des Ottoturms über die Baumwipfel; ein Abstecher dorthin (ca. 1 km) wird empfohlen.
Am Ortsausgang Herkersdorf führt ein ein Kreuzweg (errichtet 1924 – 26) in den Wald, an dessen Ende sich die Basaltkuppe des Druidensteins (431 m) erhebt.
Er gilt als nördlichster Ausläufer der basaltischen Erhebungen des Westerwaldes. Von der einst mächtigen Kuppe ist heute nur noch ein Drittel erhalten. Der Druidenstein beeindruckt als mächtiges Bündel von säulenartig abgesondertem Basalt. Wie eine mächtige Pyramide, gekrönt von einem stählernen Gipfelkreuz ragt er aus dem bewaldeten Bergkegel heraus.
Weiter der Wanderstrecke folgend gelangt man bald hinab ins Tal der Heller nach Herdorf. Vom Missionskreuz auf einem Felsvorsprung gewinnt man einen herrlichen Überblick über die Stadt.
Von dort geht es hinab ins Ortszentrum und weiter in südlicher Richtung den Bornseifen hinauf zum Wald. Vor dem „Denkmal“ führt der Weg weiter nach links und man genießt bald den Blick auf die Ortschaften des unteren „Freien Grundes“.
Vom Hellertal auf 230 m Höhe steigt der Wanderweg beständig an. Auf der westlichen Seite liegt das Sottersbachtal. Hier befanden sich die weit über Herdorf hinaus bekannten Erzgruben „San Fernando“ und „Friedrich Wilhelm“, die 1964 stillgelegt wurden.
Unterhalb des ehemaligen Basaltbruchs „Malscheid„, wo man bereits eine Höhe von 450 m erreicht hat, verläuft der Wanderweg. Selbst in den Wanderkarten erkennt man das Ausmaß dieses Gebietes, in dem ab 1908 Basalt gebrochen wurde.
Mit der Sprengung der Betriebsgebäude 1975 wurde es zunächst ruhig auf dem Berg. Der Krater füllte sich mit Wasser und bietet heute einen herrlichen Anblick. Zum Schutz von Flora und Fauna steht das Gelände inzwischen unter Naturschutz und darf nur im Herbst und Winter auf den vorhandenen Wegen betreten werden.
Immer weiter aufwärts führt der Wanderweg, bis man schließlich den Hohenseelbachskopf (530 m) oder „Köppel“, wie er im Volksmund genannt wird, erreicht. Eine Gaststätte bietet hier Gelegenheit zu einer Verschnaufpause, die man an warmen Tagen nach dem Aufstieg benötigt. Der Wanderweg führt nun weiter auf den Bergrücken vom Hohenseelbachskopf bis zu Lipper Höhe; ein Kammweg, der gleichzeitig die Landesgrenze zwischen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen bildet.