Herdorfer Heimatwanderweg
Der „Herdorfer Heimatwanderweg“ wurde im Herbst 2002 vom Westerwaldverein neu eingerichtet. An markanten Punkten ist er mit insgesamt 10 bebilderten Schautafeln versehen, die kurze Informationen zur Geschichte des Bergbau- und Hüttenwesens liefern, aber auch auf Sehenswürdigkeiten und Persönlichkeiten des „Städtchens“ hinweisen. Auf einer Länge von 13,2 km weist der Wanderweg eine Höhendiffernz von rd. 540 m auf; die Gehzeit liegt bei ca. 4 Stunden. Gekennzeichnet ist er durchgängig mit „Herdorfer Heimatwanderweg“ und dem Stadtwappen.
Die Wanderung beginnt in der Stadtmitte am ehemaligen Postgebäude und führt über den Marktplatz zur Homscheidstraße. Dort biegen wir rechts ab und finden nach wenigen Schritten auf der rechten Seite das Geburtshaus von Maria Homscheid, der bekannten Herdorfer Heimatdichterin.
An der Fußgängerampel überqueren wir die Landesstraße nach Daaden und biegen nach links in die Wiesenstraße ein.
In dem an der Hangseite gelegenen schmalen Sträßchen verlief früher der Mühlengraben. Nach knapp 300 m liegt die ehemalige Mühle vor uns. Die frühere Nutzung dieses Gebäudes ist heute von außen nicht mehr zu erkennen. Leicht ansteigend gehen wir über die Königsmauer entlang der Evangelischen Kirche zur Landesstraße zurück und wandern nach rechts in Richtung Daaden weiter. Dort befindet sich nach etwa 500 m auf der linken Straßenseite ein altes Backhaus („Backes“). Gut 100 m weiter biegen wir rechts ab in die Biersdorfer Straße. Nach leichtem Anstieg wenden wir uns am Rande des Baugebietes nach links in den Holunderweg. Dieser Weg geht sehr bald in einen Waldweg über, von dem aus eine schöne Aussicht auf das Sottersbachtal besteht. Im weiteren Verlauf treffen wir in einem Seitental auf einige schön gelegene Weiher und den Rundwanderweg H 3, dem wir links in Richtung des Ortes folgen.
Bevor wir rechts über die Immenstraße weiter wandern, finden wir ca. 200 m unterhalb auf der linken Seite das Geburtshaus von August Sander, dem berühmten Fotografen und Ehrenbürger der Stadt.
Wir folgen der steil ansteigenden Immenstraße in Richtung Daaden und treffen unterhalb der ehemaligen Grube Friedrich Wilhelm wieder auf die Landesstraße, die wir weiter oberhalb an der Bushaltestelle überqueren. Bevor wir unseren Weg fortsetzen, genießen wir noch einmal die schöne Aussicht ins Tal.
Von hier aus ist auch bereits das nächste Ziel sichtbar, die Grube San Fernando. Im weiteren Verlauf treffen wir auf den Rundwanderweg H 5, dem wir entlang der ehemaligen Grube in Richtung Herdorf folgen. Nach einer Gehzeit von ca. 30 min erreichen wir das Josefshäuschen, einem beliebten Treffpunkt von Spaziergängern. Auch hier bietet sich eine schöne Aussicht.
Vom Josefshäuschen aus folgen wir dem Rundwanderweg H 6 am Hang entlang und können auf der gegenüberliegenden Seite inmitten des Waldes ein rotes Backsteingebäude, das ehemalige Maschinenhaus der Grube Bollnbach entdecken. Weiter östlich fällt die Sandhalde ins Auge, ein Relikt aus der Blütezeit der Eisenerzverhüttung in Herdorf. Im weiteren Verlauf des Weges gelangen wir nach einem kurzen Anstieg ins Gewerbegebiet „Wolf“.
Ein Förderrad am Parkplatz erinnert hier noch an die frühere Grube Wolf, deren weithin sichtbarer Förderturm lange Zeit als Wahrzeichen Herdorfs galt. Weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt wurde die Grube bei Sammlern durch das Vorkommen seltener Mineralien, wie z.B. Rhodochrosit (Himbeerspat).
Wir folgen nun dem Wolfsweg in stetigem Gefälle ins Tal und biegen nach Überquerung der Bahn nach links in den Ort ein.
Wo inzwischen auf beiden Straßenseiten Einkaufsmärkte entstanden sind, befand sich die Friedrichshütte. Bis zu ihrer Stilllegung im Jahre 1968 war sie der größte Arbeitgeber im Ort. Übrig geblieben ist aus dieser Zeit nur noch das Hüttenhaus, in dem seit Ende der 50er Jahre anspruchsvolle Theater- und Musikdarbietungen geboten werden.
In Höhe des Hüttenhauses wenden wir uns in das gegenüberliegende Einkaufszentrum und erreichen nach Überquerung der Heller und einem kurzen Anstieg ein schmales Sträßchen. Hier verlief früher der Gleisanschluss zur Grube Bollnbach. Noch heute wird diese Straße im Volksmund „Bollmichs Bahn“ genannt. Wir folgen der Straße in westlicher Richtung und treffen unterhalb des Fußballstadions auf eine Wegkreuzung, von der aus das ehemalige Maschinenhaus der Grube Bollnbach zu sehen ist, in welchem sich heute Wohnungen befinden. Talabwärts gelangen wir nach rd. 150 m auf den Europäischen Fernwanderweg, der rechts in ein Waldstück führt. Nach einem kurzen steilen Anstieg erreichen wir das Kreuz, wo sich eine herrliche Aussicht auf das Städtchen bietet.
Nach einem kurzen Stück verlassen wir den Fernwanderweg an der nächsten Kreuzung und biegen nach links ab. Dem lang gezogenen Abstieg folgt unterhalb des DJK-Sportplatzes wieder ein kurzer Anstieg, bis wir an der nächsten Wegegabelung nach links in ein Waldstück abbiegen. Über diesen Weg erreichen wir im Tal das Gelände der ehemaligen Gruben Hollertszug und Königsstollen. Dort treffen wir auf den Wanderweg H 4, dem wir bis zur Landesstraße folgen und dann rechts auf den Rundwanderweg H 3 abbiegen. Helleraufwärts gelangen wir nun wieder in den Ort und können zum Ausgangspunkt der Wanderung zurückkehren.